Vorsichtsmaßnahme oder Naturschutz?

von Katharina Brand-Parteck

Christian Dahm erkundigt sich beim Land nach gestoppter Rodung auf der A2

Die geplante Rodung an der Autobahn 2 im Bereich der Anschlussstelle Vlotho-West ist vorerst gestoppt.

Nach einigen Protesten und Widerstand konnte Landrat Jürgen Müller zwischen den Parteien vermitteln. Die Autobahn GmbH nimmt nun Gespräche mit der unteren Naturschutzbehörde auf.

Christian Dahm, heimischer Landtagsabgeordneter und stellvertretender Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion, fragt sich, warum dieser fachliche und sachliche Austausch nicht schon im Vorfeld stattgefunden hat und richtet sich nun in einer Kleinen Anfrage an die Landesregierung:

„Bei den Rodungsmaßnamen schien es sich nicht um reine saisonbedingte Unterhaltungsmaßnahmen zu handeln. Daher stelle ich mir die Frage, ob neben den saisonbedingten Maßnahmen weitere umfangreiche Rodungsarbeiten entlang der Autobahn bei uns in Ostwestfalen-Lippe vorgesehen sind?

Neben der Verkehrssicherheit müssen wir hier auch den Natur- und Umweltschutz im Blick behalten:

Es sollte ein etwa zwei ha großer Mischwald gerodet werden, deren Buchen und Birken über 25 Jahre alt sind – ein gewachsener Baumbestand. Die Autobahn GmbH begründete die Maßnahme mit der Verkehrssicherungspflicht und mit zunehmenden Wildunfällen. Ich möchte von der Landesregierung daher gerne wissen, wie viele Wildunfälle es im Zeitraum von 2017 bis 2021 auf der A2 in OWL gegeben hat?

Die Rodung sollte bereits vor zwei Jahren durchgeführt werden. Warum wurde die Aktion erst jetzt in Angriff genommen? Was war der Grund für die Verzögerung und was wurde in der Zwischenzeit für die Verkehrssicherheit auf der Autobahn getan? Generell stellt sich die Frage, wie Wildunfälle auf der Autobahn vermieden werden können und ob es alternative Maßnahmen zur Rodung des angesprochenen Waldstücks gibt.

Vor allem ist mir wichtig zu betonen, gemeinsame Lösungen zu finden und miteinander in den Austausch zu gehen, denn die Maßnahme war zunächst weder mit der fachlichen unteren Naturschutzbehörde, noch mit dem Naturschutzbeirat und der örtlichen Kommune abgestimmt. Nur durch Proteste und durch Vermittlung des Landrates konnte eine Rodung vorerst gestoppt werden. Erst im Nachgang dieser Vermittlung sollen Gespräche mit der unteren Naturschutzbehörde aufgenommen werden. Diese Gespräche hätten viel früher stattfinden müssen.“

Die Kleine Anfrage beinhaltet fünf ausformulierte Fragen. Die Landesregierung hat zur Beantwortung vier Wochen Zeit.